Was ist Fakt in der Landwirtschaft ?

GRÜNE GENTECHNIK

Was bringt die Grüne Gentechnik? Ist sie notwendig?

Gerhard Wenzel, Hans Jörg Jacobsen und Gerhard Breitschuh       26.02.2014/ 30.03.2024  
                                                                      

Kaum ein Thema im Agrarbereich ist so umstritten wie die Gentechnik. Dank der stabilen Versorgung  der Menschen in Europa mit gesunden und preiswerten Nahrungsmitteln wird die Notwendigkeit einer grünen Gentechnik in der öffentlichen Diskussion grundsätzlich infrage gestellt. Dabei werden die Risiken überbetont, wie populistische Behauptungen belegen.

 
Die Autoren beantworten folgende Fragen:
  1. Worin bestehen die Unterschiede zwischen traditioneller Züchtung und gentechnischen Veränderungen?
  2. Was kann Gentechnik, was die traditionelle Züchtung nicht kann?
  3. Welche Erfolge kann die Gentechnik im Pflanzenbau nachweisen?
  4. Was haben Gentechnik und die globale Vormachtstellung einzelner Konzerne mit einander zu tun?
  5. Wie real ist die Gefahr, durch den Verzehr von gentechnisch veränderten Lebensmitteln gesundheitliche Schäden zu erleiden?
  6. Wie ist die Wirkung von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen auf die Ökosysteme zu bewerten?
  7. In welchem Maße ist die unabhängige staatliche Forschung auf dem Sektor der landwirtschaftlichen Gentechnik erforderlich?
  8. In welchem Maße ist die unabhängige staatliche Forschung auf dem Sektor der landwirtschaftlichen Gentechnik erforderlich?
  9. Welche Gefahren gehen von unkontrollierter Auskreuzung gentechnisch veränderter Nutzpflanzen aus?
  10. Warum lehnen viele Menschen gentechnisch veränderte Nahrungsmittel ab, während sie gleichzeitig gentechnisch erzeugte Arzneimittel vorbehaltlos einnehmen?
  11. Gibt es Beispiele dafür, dass die traditionelle Züchtung zu vergleichbaren Züchtungsprodukten gelangt wie die Gentechnik, und worin bestehen dann die Unterschiede der vergleichbaren Veränderungsprodukte?
  12. Welche Konsequenzen hat die erzwungene Forschungsenthaltsamkeit in der Zukunft für Europa?
  13. In Indien wird seit über einem Jahrzehnt transgene Baumwolle angebaut. Wie lassen sich die Erfahrungen zusammenfassen?
  14. Welche objektiven Bewertungsmaßstäbe sind an die verschiedenen Berichte zur Auswirkung des Anbaus gentechnisch veränderter Baumwolle in Indien anzulegen?
  15. Welche objektiven Gefahren sind von Pollen gentechnisch veränderter Pflanzen in Bienenhonig zu erwarten?
  16. Wie ist die beobachtete Förderung von Schädlingspopulationen (Weichwanzen in China, Western Bean Cutworm in USA…) durch den Anbau gentechnisch veränderter Nutzpflanzen zu bewerten?
  17. Mit CRISPR/Cas9 ist es möglich, ein Genom zielgenau zu verändern. Worin besteht der Vorteil gegenüber bisherigen gentechnischen Verfahren?
 
 
Auf der Unterseite "Identifizierung" können Sie diesem Themenpapier zustimmen und einsehen, welche Personen sich bisher bereits identifiziert haben.
 
Ergänzende Materialien:
  1. Jakobsen, H-G., 2015: 30 Jahre Grüne Gentechnik - warum noch die Aufregung? Vortrag vom 05.06.2015 in der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften Erfurt JACOBSENErfurt 2015.pdf (13334495)
  2. Szibor. R., 2015:  95 Fragen zur grünen Gentechnik an die Synodalen der 11. Synode.
    95 Fragen an 11 EKD-Synode Reinhard Szibor 120815.pdf (513633)
  3. Radmanic, A., 2014: Ist Gentechnik schädlich? Diskussionsbeitrag. Adam_Radmanic 040814 (1).pdf (73690)
 
 
 
 
 

Kaum ein Thema im Agrarbereich ist so umstritten wie die Gentechnik. Dank der stabilen Versorgung  der Menschen in Europa mit gesunden und preiswerten Nahrungsmitteln wird die Notwendigkeit einer grünen Gentechnik in der öffentlichen Diskussion grundsätzlich infrage gestellt. Dabei werden die Risiken überbetont, wie nachfolgende populistische Behauptungen belegen.


Behauptet wird:


Fakt ist:

         

Das Krebsrisiko steigt mit der Einführung von GVO an

(G.-E. Seralini et al. 2012 Food & Chemical Toxicology 53:476-483)                           

       

In den mehr als 10 Jahren großflächigen Anbaus und Verzehrs von gentechnisch veränderten Pflanzensorten, vor allem von Mais, Raps und Soja sind keinerlei  gesundheitliche Beeinträchtigungen beobachtet worden. (R. Künast in Berliner Zeitung 2004 )

Selbstmordrate unter Kleinbauern in Indien steigt.

(I. Ahmed 2012 KOPP 22.1.2012 M. Qaim 2012 in Kommission für Ökologie 40:89-96)
Die hohe Selbstmordrate indischer Kleinbauern hat nichts mit dem Anbau transgener Pflanzen (vor allem Baumwolle) zu tun. Im Gegenteil: der Anbau transgener Sorten erhöht das reale Einkommen deutlich. (M. Qaim 2012 in Kommission für Ökologie 40:89-96)

Konstruktion von Monsterpflanzen.

(F. Ray Die Saat  S. 321, Lübbe 2010)
    

Gentechnische Pflanzenzüchtung verfolgt wie die klassische Pflanzenzüchtung die Ziele, Qualität und Ertrag unserer Sorten sinnvoll zu verbessern. Die auf beiden Wegen erzielten Ergebnisse sind praktisch identisch. Bösartig interpretiert ist natürlich ein heutiger Mais ein Monster gegenüber dem 10 cm großen Wildmais. (F. Ray Die Saat S. 231, Lübbe 2010)


Reduktion der biologischen Vielfalt.

(Ch. Then, M. Silva 12/2013: www.testbiotech.org/node/947)

Züchtung konzentriert sich auf Fruchtarten, die die Ernährung der Weltbevölkerung am effektivsten sicher stellen können:  in erster Linie auf Reis, Mais, Weizen und Kartoffeln. Sie haben Wildpflanzen zurückgedrängt. Gleichzeitig ist in den züchterisch bearbeiteten Fruchtarten die Variabilität deutlich gestiegen: weltweit gibt es z. B. über 5000 zugelassenen Kartoffelsorten. Der Einsatz der Gentechnik wird diese Entwicklung nicht verändern. (W. Haber 2012 in Kommission für Ökologie 40:17-26)    
 

Gentechnik fördert die Industrialisierung der Landwirtschaft.

(Ch. Then 2011: www.testbiotech.org            

Jede Art der Landwirtschaft ist Teil der Wirtschaft und unterliegt ökonomischen Regeln. Der Wandel von einer bäuerlichen zu einer industriellen Landwirtschaft ist unabhängig von gentechnischen Entwicklungen in großen Teilen der Welt vollzogen. Die Gentechnik ermöglicht es mit Sorten, die mit weniger Pflanzenschutz auskommen, aber gerade auch Kleinbauern eine kostengünstigere Produktion. (J-E. Carpenter 2010 in Nature Biotech. 28:319-321)

Gentechnik ermöglicht eine Beschleunigung des züchterischen Fortschritts insbesondere hinsichtlich der erhöhten Robustheit  der Pflanzen gegenüber  biotischen (Krankheiten, Schadorganismen) und abiotischen Stress (Hitze, Trockenheit, Überstauung).  Im Lichte der Welternährungssituation ist die Gentechnik ein effektives Instrument  auf dessen Nutzung in der gebotenen wissenschaftlichen Verantwortung  nicht verzichtet werden darf.

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Fragen und Antworten zu den Agrarfakten Grüne Gentechnik finden sie unter:   AF Grüˆne Gentechnik 27 260214.pdf (194086)
                                                                                     

bitte lesen sie auch: Ist Gentechnik schädlich? Die Biologin Brynja Adam-Radmanic, Nürnberg schreibt über das Thema "Biologie im Alltag" und äußert sich im nachfolgenden Text zur Gentechnik- Adam_Radmanic 040814.pdf (73690)

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